Dr. Sibylle Plogstedt
"`Vater unser in der Hölle' empfehle ich, wann immer ich kann. Selten ist der multiple Mißbrauch so präzise und anschaulich beschrieben worden, so gründlich gearbeitet worden und Theorie angewendet und der Text nicht mit abstrakten Sprachfloskeln unlesbar gemacht worden.
Allein die Schwierigkeiten beim Aufdecken dieser vielen Ichs der Hauptperson - in der Familie, auf dem Strich, bei der Therapeutin, aber auch für die Reporterin, die die Kranke begleitet! Unfaßbar sind die Querschläger der unentdeckten Persönlichkeiten: die mit den Tätern nach wie vor kooperieren. Tätergruppen, die immer mehr Geld mit dem Mißbrauch verdienen und immer mächtiger werden. Es bräuchte viel Mut, Geld und Zeit, um so ein Buch noch einmal zu recherchieren und zu schreiben.
Ich habe das Buch mit allergrößter Spannung gelesen, was ja nach 30 Jahren feministischer Tabubrüche selten passiert beim Themenbereich Gewalt oder Mißbrauch. Es wäre wichtig, daß das Buch endlich zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt kommt.
Ich wünsche jedenfalls, daß ich es auch künftig weiter empfehlen kann."
Sibylle Plogstedt
Dr. Sibylle Plogstedt ist Journalistin und Autorin. Sie war Begründerin und Mitherausgeberin der feministischen Frauenzeitschrift „Courage“ (1974-84) und Mitbegründerin des Journalistinnenbundes (1987-). Von 1969–71 erlebte sie als politische Gefangene in Prag psychische Folter, eine Erfahrung, mit der sie sich nach 30 Jahren intensiv auseinandersetzte: in dem Buch „Im Netz der Gedichte: Gefangen in Prag nach 1968“ (2001) und in dem Film „Was geschah im Osten? Auf den Spuren einer politischen Haft“ (WDR 5.12.2003)
Sie ist Autorin von zahlreichen Büchern und Studien zum Thema Sexuelle Belästigung und Filmautorin u.a. zu den Themen Kinderpornographie, Frauenhandel, Kindesentführung und Kindesvernachlässigung.
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